JA zur Massentierhaltungsinitiative
Keine Massentierhaltung in der Schweiz (Massentierhaltungsinitiative)
Worum geht’s?
Die Initiative gegen Massentierhaltung fordert das Ende der industriellen Tierproduktion in der Schweiz. Sie weist den Weg hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Wie die meisten Schweizer Landwirtschaftsbetriebe tagtäglich beweisen, ist eine ressourcenschonende und tierfreundliche Produktion möglich. Ein Grossteil der Tiere fristet ihr kurzes Leben jedoch in grossen, fabrikähnlichen Mastbetrieben. Hier setzt die Initiative an.
Forderungen:
Tierfreundliche Unterbringung und Pflege, Zugang ins Freie, schonende Schlachtung, maximale Gruppengrösse pro Stall, Importvorschriften)
Betroffene Betriebe (rund 5%): Mastbetriebe, die zurzeit bis zu 27'000 Hühner, 1'500 Schweine
oder 300 Rinder in einem Stall halten.
Die SP sagt JA!
- Stärkung des Tierwohls
- Die Landwirtschaft muss umwelt- und klimaschonender werden
Weitere Infos:
https://www.sp-ps.ch/de/kampagnen/naechste-abstimmung/ja-zur-massentierhaltungs-initiative
Lesen Sie, weshalb unser Mitglied Klaus Bangerter die Initiative trotzdem ablehnt:
Massentierhaltung
Wir haben es selbst in der Hand
Am 25. September sind wir alles Landwirtschaftsexperten. Wir stimmen ab, wie in der Schweiz die Schlachttiere ihr Leben verbringen dürfen.
In der Schweiz leben wir im Wohlstand und in einer gesunden Umgebung. Das ist ein Komfort, welcher eine Vielzahl von Mitmenschen auch den Tieren wünscht, die schlussendlich auf unseren Tellern landen.
Im Vergleich zum Ausland sind bei uns die meisten Mastbetriebe klein. Der Trend geht aber zu immer grösseren Betrieben. Das will die Initiative stoppen. Wir haben strengere Vorschriften bei der Tierhaltung als die EU und diese würden nochmals verschärft.
Gutes Ziel – schwieriger Weg
Wir essen zu viel Fleisch. Beim Klimaschutz, der Ernährung der Weltbevölkerung, dem Gewässerschutz oder beim Tierwohl werden wir immer wieder damit konfrontiert. Weniger Fleisch essen bedeutet bei allen Brennpunkten eine Verbesserung. So gefallen mir eigentlich die Absichten der Initiative. Die Schwierigkeit sehe ich jedoch in der Umsetzung.
Die Obergrenze bei der Anzahl Masthühner oder der Legehennen pro Stall zu reduzieren ist einfach. Auch die Herkunft beim Grillsteak zu überprüfen ist vorstellbar. Bei der Lasagne, dem Kebab oder im Tiramisu wird’s dann schwierig, alle Inhaltsstoffe bis zur Tierhaltung auch im Ausland zurückzuverfolgen. Produkte, welche nicht den Vorgaben entsprechen, dürften nicht mehr verkauft werden. Wir sind Teil von Europa und zu stark verknüpft, um diesen Sonderzug fahren zu können.
Nur 5% der Landwirtschaftsbetriebe wären von der neuen Regelung betroffen. Mit der Umsetzfrist von 25 Jahren wäre auch genügend Zeit, um einen Mastbetrieb nicht vorzeitig erneuern zu müssen. Doch wer weiss was 2047 ist? Mir ist das zu fern in der Zukunft.
Jeder kann die Ziele der Initiative sofort umsetzen – bei sich
Ich persönlich weiche von der Haltung der SP Schweiz ab und stimme «Nein» zur Initiative. Im Gegenzug kaufe ich Fleisch nur noch dort, wo ich es zurückverfolgen kann: beim Metzger, auf dem Markt oder direkt beim Bauern meines Vertrauens. So habe ich für mich die Massentierhaltung bereits abgeschafft. «E Guete»
Klaus Bangerter
Vorstand SP Oberburg